August 2025

Synchron-Schwimmen

Als Fotografierer ist man es gewohnt, auch auf Kleinigkeiten, also auch auf „kleine Fische“ zu achten.
Gott sei Dank: Heute war in der Maibaum Region in der Loisach, ein Treffen aller Zwillinge und eine öffentliche, kostenlose Vorführung im Synchron Schwimmen.

Der erste Preis: Ein dicker fetter Wurm, vom Bürgermeister persönlich überreicht.

Steet Fotografie

„Street-Fotografie ist das was Du daraus machst“, schreibt Craig Whitehead in seinem Buch: „Meisterklasse Street-Fotografie.“ Er meint, früher, da war es reine Menschen Fotografie. Früher haben sich die ersten Street Fotografen mit einem Weitwinkel Objektiv bis auf wenige Zentimeter an Ihre Opfer herangepirscht. Heute sei man eher der Auffassung, es ist alles was draußen auf der Straße stattfindet: Parks, Cafés, U-Bahn, etc. Jeder, der ungestellte Fotos in der Öffentlichkeit macht, ist ein Street Fotograf. Ungestellt. Authentisch und nicht inszeniert.

Im Bild: Mein guter Wille dem Ludwig gegenüber. Weil ich Ihn mag und schätze. Er gab mir den Anstoß für SW. Obwohl ich es nicht mag. Aber ich bin offen und gebe dem SW-Bild eine Chance. Die Strukturen, die Muster und das fast schon SW-Motiv, fielen mir heute in WOR sofort auf. Und ein Klick tut nicht weh.

Ob es jedoch dabei bleibt, weiß ich nicht. Denn noch in der Einleitung schreibt Craig Whitehead: „Teste verschiedene Stile der Streetfotografie und wähle den für Dich passenden. “ Die Kapitel Überschrift über diesem Satz: „Finde Deinen Stil.“

Trottoire Fotografie ?

In dem neuen Buch, das ich gerade lese, ist die Rede von Street Fotografie. Und ich bin schon sehr ungeduldig wie es weitergeht. Hoffentlich geht es gut aus. Vielleicht gibt es ja auch eine Bürgersteig (Trottoire) Fotografie. Dann bin ich dem Autor schon 20 Seiten (eine Stunde) voraus. Wenigstens hat das Bild eine „optische Tiefe“, wie es Long in seinem Buch nennt. Ich hoffe es jedenfalls.

Was ich noch sagen wollte

Eine Bildschirm Kopie vom Schweizer Fernsehen. Das Wetter für morgen. Sehr heiß morgen.

Eine Bildschirm Kopie vom österreichischen Fernsehen von heute abend dem Fr. 8.8.2025

Eine Bildschirm Kopie der Wetterkarte der Tagesschau, für morgen den 9.8.2025.

Ganz Europa verglüht morgen. Nur die Schweiz und Österreich nicht.

Da zahle ich doch gerne extra Steuern für das Klima, verzichte auf mehr Rente, auch für das Klima. Und Einschränkungen im Straßenverkehr nehme ich auch gerne hin. Bevor ich verglühe, mitten im Sommer bei 30 Grad, ist mir jedes Opfer recht. Selbst Hamburg mit seinen 22 Grad im Hochsommer, ist am verglühen. Der Strompreis kann mir gar nicht hoch genug sein. Und die Gaspreise sollten auch verdoppelt werden. Und das Benzin muss endlich 5,00 Euro pro Liter kosten.

Blöd ist nur, dass nach Aussage der Experten, der Rest der Welt, die Energie die wir nicht verwenden, billig aufkauft und unserer Wirtschaft damit viel Konkurrenz macht.

Und falls uns hier die Lichter ausgehen (Verglühen) ist es schön zu wissen, dass wir nach Österreich oder in die Schweiz auswandern können. Bei meinem Namen und der Tatsache, dass es in der Nähe von Zürich ein Morgental gibt, sollte das kein Problem sein. Und ich nehme Euch alle gerne mit!! Legt schon mal vorsorglich ein Nummernkonto in der Schweiz an.

100 Lehrer

Bei all dem Lesen, (es ist leider nur ein Monolog, ein Zuhören der Meinung der Autoren) kann ich mit leichtem Stolz behaupten, dass ich bisher 100 Lehrer in meiner Ausbildung zum Fotografierer hatte. Und wer hat das schon in seiner Schul/Lehrzeit, 100 Lehrer, 100 Meinungen, 100 Hinweise, 100 Tipps, 100 Sichtweisen auf mein Lieblingsthema. 100 Bücher mit 10.000 Anregungen. 10.000 Vorbilds-Bilder.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.

Gut, nicht alles habe ich akzeptiert. Nicht alles geglaubt. Nicht alles umgesetzt. Aber alles hatte eine Chance in mir.

Ohne diese 100 divergierende Ansichten, wäre ich nach wie vor ein kleiner dummer Knipser. Wo sollen denn Wissen, Impulse, Denkanstöße, Weisheit herkommen, wenn nicht von außen. Wie soll ich mich denn weiterbilden ohne Lehrer. Kompetente Lehrer. Keine Rechthaber. Keine willkürlichen Diktatoren wie in meiner Schulzeit. Heute gilt mehr denn je: Lernen von den Besten. Von wem denn sonst ?

Vor 20 Jahren galt schon in der Firma, (der großen deutschen Elektrofirma) in der ich gearbeitet habe der Satz: Wer kann es am Besten? Immer wenn es neue Projekte gab, zählte nicht mehr der Titel, nicht mehr die Ausbildung auf dem Papier, sondern nur noch das Können. Ich glaube, selbst ein Universitätsprofessor hätte da keine Chance gehabt. Höchstens er hätte etwas gekonnt in seinem Fach.

Wolfratshausen Stadtmitte

Es wird mal wieder Zeit für ein richtiges Bild von Wolfratshausen. Das letzte Buch das ich gelesen habe, hat mich mal wieder an Albert Dros erinnert. Dessen Bilder auf seiner Homepage ist das „non plus Ultra“ der zeitgenössischen Fotografe. Weltweit ist er der Beste.

In vielen Lehrbüchern werden immer nur die „alten“ Meister, als Koryphäen, begnadete Götter, historische Kult-Fotografen hochgelobt. Zu denen muss jeder heutige Fotograf hochschauen. Bis er solche Nackenschmerzen hat, dass er vom Orthopäden 100 Physio Behandlungen verschrieben bekommt.

Doch das Leben geht weiter. Die Fotografie entwickelt sich immer weiter. Auch heute gibt es Spitzenkönner. Mit wesentlich besserer Technik. Wesentlich besserer Nachbearbeitung. Könner, die auf den Schultern der ganz großen von früher stehen. Albert Dros ist einer davon. Seine Bilder von den Metropolen der Welt, Wolkenkratzer weltweit, im Morgenlicht oder im Bodennebel: Nur allererste Sahne. Gute Bilder zeigt er erst gar nicht her. Nur außergewöhnliche. Ich gönne es ihm. Und ich setze Wolfratshausen dagegen:

Jeder der hier wohnt, langweilt sich bei diesem Bild: Dabei ist es sehr aussagekräftig:

  • Ein Haus mitten in der Altstadt von Wolfratshausen. Häuser mitten in New York sehen anders aus.
  • Ein Haus mit Ziegeldach. Die Flach-Dach Dächer in New York sehen anders aus.
  • Direkt in der Stadtmitte, ist sehr viel Grün. Mitten in den modernen Mega-Cities gibt es das in dieser Fülle bestimmt nicht. Hier in Wolfratshausen kommen auf ein Haus 100 Bäume.
  • Das Bild macht einen ruhigen Eindruck. Fast schon zu dörflich. Hier ist die Welt scheinbar noch in Ordnung.
  • Dieses dunkle satte Grün gibt es nur, wenn es immer wieder mal regnet. Sonst wäre Wüste ringsherum.
  • Der größte Teil des Jahres kann hier auch nicht sehr heiß sein. Nicht bei diesem schönen Wald.
  • Das Dach hat Schneefang-Gitter. Hier gibt es sogar Schnee im Winter. Beneidenswert.

Schade, dass mir das nicht immer bewusst ist.

Interesse, Leidenschaft, Besessenheit ?

Long-Nong Huang schreibt in seinem Buch von Leidenschaft, Besessenheit oder lediglich Interesse für das Fotografieren.

Was mir dabei besonders gefällt, ist seine Toleranz. Er meint: jede Person muss für sich selbst entscheiden, ob sie einmal im Jahr, einmal im Monat, einmal pro Woche oder öfters rausgeht zu Fotografieren. Jedes Verhalten ist OK. Nicht jeder der fotografiert, ist auch ein Fotograf. (Klingt für mich komisch dieser Satz.)

Nicht jeder Mensch hätte die Bilder Leidenschaft wie er. Nicht jeder reist ununterbrochen in der Weltgeschichte rum, immer auf der Jagd nach dem besten Licht, den besten Aufnahmen. Nicht jeder legt für sich selbst die Messlatte so hoch wie er. Nicht jeder Mensch ist bestrebt sich ständig fortzubilden. Nicht jeder Mensch hat die Stärke mit „Versuch und Irrtum“ zu reifen. Nicht jeder Mensch macht weiter, wenn er mal verliert, wenn die Mühe einer ganzen Reise umsonst war. Niederlagen, Tiefpunkte, gehören zum Leben dazu. Nicht nur für Fotografierer.

Seine leidenschaftliche Motivation fürs Fotografieren, seine Besessenheit nur die allerbesten Landschaftsaufnahmen zu machen, erinnert mich an Albert Dros. Das Beste ist gerade gut genug. Nicht nur einmal im Leben, nicht nur einmal pro Jahr, permanent Bilder auf allerhöchstem Niveau. Bei seinen Fotos komme ich mir sooooo klein vor.

Im Bild ein Selbstbildnis ohne Kopf. Mir war nur das schöne Muster aufgefallen.

Goldener Schnittpunkt

Wikipedia schreibt dazu:

{\displaystyle \Phi ={\frac {a}{b}}={\frac {a+b}{a}}={\frac {1+{\sqrt {5}}}{2}}\approx 1{,}6180339887}
  • Muss ich das verstehen ?
  • Kann ich nicht einfach rausgehen und Gefühle zeigen?
  • Kann ich nicht nach meinem Gefühl für Ästhetik fotografieren?
  • Hat ein alter Pfälzer überhaupt ein Gefühl für Ästhetik?
  • Kann ich nicht beim Blick durch den Sucher die Bildkomposition so auswählen wie es mir zusagt?
  • Müssen die Holzfäller bei Benediktbeuern jetzt den Holz-Stapel umschichten ?

Fragen über Fragen

Das Bild ist bewusst zentriert, weil es hier auch um die zentralen Fragen des Lebens geht.

Die Fragen:

  • Hat ein Regentropfen eigentlich Angst vor dem freien Fall?
  • Tut es dem Regentropfen weh, wenn er auf die Erde aufschlägt?
  • Oder genießt ein Regentropfen die Schwerelosigkeit im freien Fall?
  • Wenn ein Regentropfen in München zur Welt kommt und auf dem Marienplatz landet, ist es dann ein bayerischer Regentropfen?
  • Wenn ein Regentropfen in Wasser fällt, bleiben dann die Wasseratome im festen Familienverband oder geht jedes fremd?
  • Verdunsten alle Wasseratome eines Tropfens gemeinsam und bilden wieder eine neue schöne Wolke?

Fragen über Fragen und keine Antwort. Da fliegen die Amerikaner zum Mond oder zum Mars, aber die wichtigsten Fragen des Lebens, die uns alle angehen, bleiben unbeantwortet.

Es war einmal

Es war einmal vor circa zweieinhalb Jahren, als ich ernsthaft mit dem Thema Fotografieren angefangen habe. Damals hatte ich mir die selbstgestellte Aufgabe gegeben, von allen markanten Punkten hier in Wolfratshausen, jeden Tag zwei neue, andere, exotische Aufnahmen zu machen. Möglichst neu, möglichst ungewöhnlich, möglichst anders als gestern. Diese Zeit ist längst vorbei. Ich nehme keine Auftragsarbeiten an. Auch nicht meine Eigenen.

Heute bin ich zufällig wieder an der Flößer Figur vorbei gekommen und mein Hirn hat mir spontan die Idee eingegeben: Mach doch mal wieder ein Bild von ihm. Mein erster Ansatz: Ich wollte nicht seine ganze Figur zeigen, ich wollte nicht seine gekrümmte Haltung zeigen, sondern den Mensch, der hinter der Figur steckt. Seinen individuellen Gesichtsausdruck. Seine typischen Charakterzüge, die ihm ins Gesicht eingeschnitten sind. Sein eigentliches ICH. Da bleibt eigentlich nur ein Gesichtsbild übrig. Oder?

Hoppala, bin ich am Ende gar ein Porträt Fotograf ?

Ohne mich

In dem neuen Buch das ich aus dem Amazonas bestellt habe, schreibt der Autor Long-Nong Huang natürlich auch über das Thema Licht. Er betont extra, wie alle anderen Autoren übrigens auch, dass er vorwiegend morgens und abends zum Fotografieren rausgeht und dass er, wenn es irgendwie geht, das Mittags Licht meidet.

Seine Motivation ist bestimmt: Außerordentliche Bilder gibt es nur bei außerordentlichem Licht. Wer hingegen langweilige Bilder machen will, braucht dazu unbedingt langweiliges Licht. Der muss mittags raus.

Wenn es also heißt, wir machen einen Fotoausflug zum Starnberger See oder sonst irgendwo hin, dann ist die erste Frage: Welche Qualität wollen wir, bei welchem Licht gehn wir raus?. Wer an diesem Tag gemütlich ausschlafen will, dann noch gründlich Frühstücken und erst um 10 Uhr am See ist, der hat nur das Mittags Licht. Dort am See hat dann jeder genügend Zeit um die schönsten See Bilder aller Zeiten zu machen. Und hinterher klopfen sich alle auf die Schulter und beteuern sich gegenseitig, was für tolle Fotografen Hechte sie doch sind. Nicht mit mir.

People

Auffällig: Heute habe ich nur Bilder im Hochformat.

Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich keine Wolfratshausen Bilder mache, macht es niemand. Seit knapp 3 Jahren habe ich noch nie, ich schwöre: noch nie, einen ortsansässigen Fotografen hier getroffen. Gelegentlich einige Touristen mit Handy. Aber die sind alle auf den QR-Code Spuren von Hubert und Staller.

Und so bleibt mir halt gar nichts anderes übrig, ob ich will oder nicht will (und ich will!) Bilder von Wolfratshausen zu machen. Bilder von einem durchschnittlichen, kleinen Städtchen in Oberbayern. Hier will ich, kann ich und werde ich das Fotografieren lernen. Bequem, einfach und preiswert. Täglich, weil es nur so geht.

Sensor Fehler ?

Seit einiger Zeit merke ich, dass manche Bilder die ich mache, farblich nicht so aussehen, wie es in der Wirklichkeit ist. Gerade an Regentagen mit bedecktem Himmel sind die Bilder von Regentropfen, die in die Loisach fallen, anders als die wirkliche Farbe der Loisach. Lange Zeit dachte ich, das ist ein Sensor Fehler. Bis ich aus Zufall mit dem Weißabgleich der Kamera experimentiert habe. Kaum war die Einstellung auf bedeckter Himmel geändert, schon war das Bild identisch mit der Loisach Farbe. Und seit dieser Zeit, stelle ich den Weißabgleich jeden Tag neu auf die aktuelle Wetter/Licht Situation ein. Die Ergebnisse geben mir recht.

Toxische Menschen

Long-Nong Huang schreibt in seinem Buch „Fotografie“ den Satz: „Wichtig ist vielmehr, dass Dir die Ergebnisse gefallen und dass Dich die Beschäftigung erfüllt. Umgib Dich mit positiven Menschen, mit denen Du die Begeisterung und Leidenschaft teilst. Versuche gleichzeitig Menschen mit toxischer Negativität zu meiden.

Das tut mir weh. Er sieht auf den Bildern die über ihn gemacht wurden, noch sehr jung aus. Ich habe zu dieser Erkenntnis (toxische Menschen) und konsequenter Durchführung mehr als 70 Jahre gebraucht.

Er spricht ausdrücklich von Begeisterung und Leidenschaft. Keine Langweiler. Keine Gelegenheitsfotografen. Keine reinen Urlaubsfotografen.

Ende der Sintflut

Die Sintflut ist vorbei. Zum ersten Mal seit Wochen blauer Himmel. Der Wetterbericht hatte Recht: Überflutungen, Weltuntergang, Unwetter-Warnungen jeden Tag. Doch ab heute ist es vorbei.

Die Überlebenden räumen den Unrat der Flut weg, krempeln die Ärmel hoch und bauen wieder alles auf. Und mir war sofort klar, als ich in der Früh aus dem Haus ging: Heute steht das Thema: „Die Farbe BLAU“ im Vordergrund. Heute fotografiere ich nur Blau. Aber wie ?

Dies war mein erster Versuch. Doch er ist misslungen. Jeder schaut zuerst auf die rot/grünen Äpfel und den grünen Blätterbogen. Das Himmelsblau ist nicht so sehr Bild-wichtig, dass der Betrachter sofort an blauen Himmel, Schönwetter, Ende der Sintflut denkt. Also muss ein besseres Motiv her. Weiter geht die Suche.

Irgendwie muss das Blau des Himmels dominanter ins Bild. Und ganz ehrlich. Nur blauen Himmel ohne alles, das habe ich mich nicht getraut. Als Ausrede dient mir die Vermutung, dass dies der Fotoapparat nicht fokussieren kann. Doch persönlich bin ich mit diesem Bild auch nicht zufrieden. Das Auge geht sofort zur linken unter Ecke: Die grünen Blätter. Was sollen denn die? Warum links? Warum unten? Und diese Fragen lenken eindeutig vom Himmels-Blau und dem Schönwetter ab. Und wieder geht die Suche weiter. Das Tag ist ja noch nicht zu Ende.

Also dachte ich mir, ich versuche es indirekt. Ich zeige das Blau, wie es sich in der spiegelnden Oberfläche der Loisach reflektiert. Die gute, alte, liebe Loisach. Wenn gar nichts mehr geht, ist sie immer zuverlässig zur Stelle. Doch das Wellenmuster lenkt doch zu stark vom Blau ab. Und es könnte ja auch den Eindruck geben, dass das Wasser blau ist und nicht der Himmel. Also geht‘s wieder weiter.

Ein paar Meter weiter: Die nächste Idee: Ein Farbklecks. Als Farb-Kontrast zum Blau des Himmels. Und da eine Störung von links unten nicht funktioniert hat, jetzt ein Blickfang von rechts unten. Aber Blickfang ist Blickfang. Lenkt vom Motiv ab: Egal ob von Rechts oder von Links. Wieder nichts.

Und dann plötzlich die ultimative Erleuchtung, geradezu eine göttliche Eingebung: ein Bokeh bringt das Motiv erst so richtig zur Geltung. Fotografen geben Unsummen aus, für Objektive die im Test das ultimative non plus Ultra Bokeh haben. Damit ziehe ich bestimmt in den Olymp der „Möchtegern-Fotografen“ ein. Also habe ich dieses störende Ding da rechts unten, unscharf gestellt. Und ? Jetzt schaut jeder noch mehr, intensiver, exklusiver nach rechts unten. Jetzt ist der Himmel erst recht, sowas von nebensächlich, so was von egal. Wieder nichts, wieder weiter.

Da kam mir heute der Weidacher Maibaum mal wieder ins Bewusstsein. Da er auch viel Blau enthält, dachte ich: Das muss es aber jetzt sein. Das Finale. Die Krönung. Jetzt gehöre ich dazu. Und wenn nur zu den Blau-Fotografen. Für andere Farben muss ich mich noch qualifizieren. Aber immerhin. Ein Teilerfolg. Doch auch dieses Bild befriedigt mich nicht. Wie bei den anderen Bildern auch fällt der Blick auf den Maibaum, der blaue Himmel wird mal wieder nur als Hintergrund wahrgenommen. Gut, dachte ich, noch drei Bilder. Schließlich hat es seinen Grund warum Henry Ford sagt: „Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.“

Wie tief kann man eigentlich als Fotograf noch hinab sinken, dass man so verzweifelt ist und sich dazu hergibt, einen blauen Mülleimer zu fotografieren. Nur um ein Blau einzufangen? Am liebsten hätte mich ins Cristallo gesetzt, einen blauen Espresso bestellt. Blau ist Blau dachte ich, egal welches Sujet es ist. Aber der Espresso dort hat eine hellbraune Schaumschicht. Geht also auch nicht. Wenigstens habe ich heute zum ersten Mal das Wort Sujet verwendet. Es gehört sonst nicht zu meinem Sprachschatz. Solche Worte hat es 1952 in Winterbach (Westpfalz) nicht gegeben: Wikipedia sagt dazu: Sujet = Gegenstand, Motiv einer Fotografie.

Mit diesem Wort gehöre ich jetzt endlich auch zu den Foto Lehrbuch Autoren.

Und mein Leben habe ich auch riskiert. Nur für ein Bild. In Wolfratshausen, Stadtmitte, mitten auf dem Zebrastreifen nach oben die Lampe. Naiv wie ich bin, dachte ich hier gilt ja Tempo 30. Und speziell die alten Fußgänger auf dem Zebrastreifen genießen besonderen Bestandschutz. Doch irgendwie muss ich die neuesten Regeln im Straßen verkehr überhört haben: Ab sofort gilt, das war mein Eindruck, Tempo 30 pro Insasse eines Fahrzeugs. Eine Familie mit 2 Kindern darf damit schon 120 km/h fahren. Und heute kam von Hinten ein voll besetzter Bus des MVV.

Eine Abstraktion. Abstraktionen sind immer gut. Besonders wenn man „Kunst“ darüber schreibt. Typisch. Wenn man etwas nicht versteht, dann muss es Kunst sein. Dann ist jede Diskussion vorbei. Aus Maus Ende. Bestimmt wird deshalb jedem Künstler, egal welcher Branche, dringend angeraten, zusätzlich noch Germanistik zu studieren, damit er mit wohlfeilen, gut gesetzten Sätzen und wortreich erklären kann, was sein Kunstwerk eigentlich darstellt. Und wenn ein Künstler sehr bekannt ist, zieht jeder den Kopf ein und schaltet damit den gesunden Menschenverstand aus. Stattdessen wird der Geldbeutel oder noch besser, das Scheckbuch gezückt und die ganze Welt darf/muss sehen, dass man einen exklusiven/teuren Kunst Verstand hat. Zuhause landet dieses Bild im Tresor, damit man es nicht ständig anschauen muss.

Farbtheorie

Ab heute ist alles Neu. Besser. Größer. Fast schon unendlich größer. Jahrelang war ich ausschließlich auf www.dpunkt.de und https://www.rheinwerk-verlag.de  unterwegs, um meine Foto Lehrbücher zu kaufen. Und ich habe sie alle, die es dort gibt. Schon lange. Stagnation in meiner Entwicklung. Viele lese ich wiederholt.

Und heute habe ich eine neue Internet Quelle für Bücher entdeckt. Auch der Regenwald in Brasilien versendet angeblich Bücher. Unendlich viele. Irgend so ein Noname Händler, klingt irgendwie nach Amazonas. Da ich skeptisch bin, habe ich als Test nur mal ein einziges bestellt. Und siehe da: Am nächsten Tag war es schon da.

Ein Hammer. Wenn ich dieses Buch nur als erstes in meinem Foto Leben gelesen hätte. Alles wäre anders verlaufen. Alles wäre schneller geschehen. Ich werde bestimmt noch darüber schreiben, so tief sitzt der erste Eindruck.

Das erste Fachkapitel: Farbtheorie. Immerhin habe ich jetzt gelernt, wie man ein gelbes Auto vor einem grünen Hintergrund im Regenwald von Semeru-Nationalpark in Indonesien fotografiert. Dies hilft mir hier in Wolfratshausen bestimmt extrem weiter, um auch solche Regenwald Farb Bilder zu machen. Ein gelbes Auto habe ich heute schon gesehen.

Und wie man in der blauen Stunde in Indonesien, nachts einen Fischer mit orangen Gaslaterne ablichtet, das weiß ich jetzt auch. Auch dieses Bild hat etwas mit der Farbtheorie zu tun. Was genau verstehe ich noch nicht, aber ich bin ja erst auf Seite 90.

Im Bild: Mein erster Versuch auch mal ein monochromatisches Farbschema zu benutzen. Und William Neill schreibt ja auch, daß er lieber Bilder macht, die Fragen stellen, als Antworten geben. Immerhin fragen, das kann ich schon.

Schrecklich

Alle Beispiel Bilder im Buch „Der kreative Fotograf“ von Heidi und Robert Mertens geben mir nichts. Gar nichts. Kein einziges Bild, das mir gefällt. Alles schrecklich. Dabei habe ich mir dieses Buch schon vor 3 Jahren gekauft. Als eines der ersten Fotolehrbücher überhaupt.

Also habe ich heute beim Fotospaziergang den großen Mut gefasst, auch einmal so ein schreckliches Bild zu zeigen. In dem oben erwähnten Buch geht es von Anfang an um Bilder, die handwerklich das Schlechteste sind, was ich jemals gesehen habe. Mehrfachbelichtungen mit Fisch und Zeitung, Verschwommene Menschen, extrem gesättigte Farben, usw. Also wenn das Kreativität sein soll, dann möchte ich ab sofort nicht mehr kreativ sein. Lieber bodenständige, reale, langweilige Alltagsbilder aus Wolfratshausen als diese Form der Kreativität.

Und ich trage noch heute das Echo von damals im Kopf. Das Echo von meinem lauten inneren Aufschrei: Was, das soll Kreativität sein? Das soll Kunst sein? Das ist das Ziel meiner Fotografie Reise? So soll ich auch einmal werden?

Und sofort die innere Stimme in mir: Nie im Leben.

Und jetzt, da ich das Buch zum zweiten Mal lese, ist es auch nicht besser. Jede Seite fordert meinen Widerspruch heraus. Meine Ablehnung. Protest. Abscheu. So nicht! Doch wie man so schön sagt: Nichts ist umsonst und wertlos. Alles kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen.

Im Bild: Eine Zeitung, die auf dem regennassen Boden liegt, zertreten, unkenntlich, unleserlich. Abfall aber bunt. Mir ist sie aufgefallen und mir war es ein Bild (Schnappschuss) wert.

Erinnerung an die Monsunzeit in Wolfratshausen

Falls man dem Wetterbericht glauben darf, war heutige der letzte „Tag des Regens“. Grund genug ein Abschieds Bild vom Regen, Wasser, Nässe zum machen. Und da ich ja irgendwann in spätestens 20 Jahren, ein richtiger Fotograf sein will, halte ich mich an die Vorgaben: bei bedecktem Himmel oder Regen darf man unter keine Umständen das Objektiv waagerecht oder gar in die Höhe halten. Monochrome Himmel ohne Wolkenstruktur geben NICHTS zu fotografieren her. Also habe ich mein Objektiv und meinen Kopf/Blick nach unten geneigt.

Bemerkenswert, was da alles rumliegt. Um nicht in die Fäkal Sprache abzugleiten, beschreibe ich lieber nicht, was ich heute alles gesehen habe. Diese Blatt war noch das Beste von allem, das da am Boden zu erkennen war.  

Hardware Test

Wenn es stimmt, daß man keiner Statistik trauen darf die man nicht selbst erstellt hat, dann stimmt es bestimmt auch, das man keinem Objektiv Test vertrauen kann, den man im Internet findet. Also dachte ich mir heute, ich teste mal die Schärfentiefe meines 105-er Makro Objektivs.

Wikipedia schreibt dazu: „Die Schärfentiefe ist ein Längenmaß für die Ausdehnung des scharfen Bereichs im Objektraum eines abbildenden optischen Systems“. Und ich war erschrocken wie gering diese Schärfentiefe war.

Als Versuchsaufbau nahm ich eine Schiefe Ebene, die Skisprungschanze von Wolfratshausen und habe den Fotoapparat zusammen mit dem Objektiv auf diese schiefe Bahn gelegt. Und dann einfach abgedrückt. Die Kamera hat die Schärfe selbst eingestellt, dies mit einem freundlichen Piepston bestätigt und mich damit aufgefordert den Auslöser ganz durchzudrücken. Getan und kontrolliert und blankes Entsetzen. Was denn? So gering ist die Schärfentiefe? Dabei war dieses 105-er Makro mein Lieblings Objektiv.

Voraussetzungen für Kreativität

Heidi und Robert Mertens schreiben im Buch: „Der kreative Fotograf“ sinngemäß:
Es gibt 2 Voraussetzungen für Kreativität.

  1. Eine gewisse Unzufriedenheit mit dem bestehenden Verhältnissen, um überhaupt in Gang zu kommen. Wer zufrieden ist mit seinem Leben, seiner Fotografie, seinen handwerklichen Fähigkeiten, seinen Bildern, wird kaum eine Veränderung anstreben. Wörtlich schreiben Sie: „Denn sind wir mit unserem Leben, unserer Arbeit, mit dem, was und wie wir fotografieren, vollauf zufrieden, werden wir auch keine Notwendigkeit erkennen, eine kreative Veränderung einzuleiten.“ Wie oft liest man das, wenn man liest: Es ist wichtig immer wieder die Komfort Zone zu verlassen.
  2. Die zweite Hürde sei es, den äußeren Umständen die Schuld zuzuschieben, dass man so einfach nicht arbeiten/loslegen kann. Das Wetter passt nicht, die Umgebung gibt einfach nichts her, die Ausrüstung muss noch verbessert werden, wenn ich mal in Rente bin, wenn die Kinder erst mal aus dem Haus sind, es ist gerade zu kalt zum Aufstehen, usw. Schade um alle, die nur bei perfekten Rahmenbedingungen raus gehen zum Fotografieren. Es fehlt dann vermutlich an der Leidenschaft. Die Leidenschaftlichen leben, die Vernünftigen halten blos durch.

Komisch, mir fällt gerade auf, dass ich mich hier sooo oft mit dem Thema Kreativität beschäftige. Muss scheinbar sehr wichtig sein für mich als Jung-Fotografen-Lehrling. Denn einfach dieselben Bilder machen wie alle andern, Bilder die täglich Milliardenfach gemacht werden, will ich nicht. Nichts für mich. Und solche Kommentare will ich nie hören: Schönes Bild eines Eisbären. schönes Bild von der Wüste Sahara, schönes Blümchen Bild, schönes Bild des Matterhorns, schönes Bild von …..

Meine Erfahrung, wie bei mir die Kreativität gesteigert wird:

  • Künstlichen Mangel: z.B. nur ein Festbrennweiten Objektiv auf die Tour mitnehmen, ein Objektiv das mich einschränkt und deshalb außergewöhnliche Lösungen erfordert.
  • Künstlichen Mangel: Überwiegend dieselbe Location, in der ich mich schon lange tod-geknipst habe.
  • und das Beste überhaupt: Anregungen von anderen Fotografen, insbesondere die geistige Auseinandersetzung mit Ihnen: Lesen, Denken, Lesen, Denken, usw.
  • Täglich viel Zeit mit dem Thema Fotografie verbringen: Lesen, Denken, Schreiben.
  • Schlechte Bilder meiden wie der Teufel das Weihwasser.
  • Nur noch fotografieren was ich mag. Bilder mit Resonanz in mir.
  • Und unter keinen Umständen beim Fotografieren denken: Könnte das den anderen gefallen?

Aber das war leider nicht möglich. Damals hat es die ausgezeichneten  Foto Lehrbücher noch nicht gegeben. Und alles selbst erdenken, das kann ich nicht. Ohne permanente geistige Anregung von Außen, wäre ich immer noch der gleiche Stümper wie vor Jahren.

Im Bild: Eine Spiegelung im Kocheler Moor.

SW für Ludwig

Ich tue mir noch immer schwer mit Schwarz Weiß. Doch heute beim Blick durch den Sucher, kam mir spontan die Idee: Das könnte mal wieder ein natürliches Motiv sein. Denn Farben konnte ich keine erkennen. Und hinterher das bisschen Grau auch noch entfernen, das tut mir nicht weh.

Und Nein ! Das Bild hat keinen Sensorfleck Der dunkle Punkt im linken Bildteil ist die Möwe Jonathan vom US-amerikanischen Schriftsteller Richard Bach. Sie fliegt zwar schon seit 1970 hier am Kochelsee rum, aber erst heute ist es mir zum ersten Mal gelungen, sie im Bild festzuhalten. Danke Jonathan.

Im Bild: Das Nord-Ufer des Kocheler Sees

Nur noch 33% !

Im Bild: Ein wunderschönes Haus (oder ist es eine Privat Pension für Urlauber?) in Kochel. Bestimmt sieht ein Fotoreporter des ÖRR bei seinem Besuch hier in Kochel dieses Haus und zeigt es her. Typisch: Probleme, Verfall, einseitig negativ. Manchmal denke ich. Die Zuschauer wollen es so. Und dann bekommen sie es auch. Passt zusammen. Und heute Abend am PC lese ich, dass der ÖRR faktisch nur noch ein Drittel der Bevölkerung erreicht. Meine spontane Idee: Gut so. Die Welt ist viel besser als die Medien. Gut, dass sie schon lange nicht mehr die überwiegende Mehrheit der Deutschen erreichen.

Meine Sicht auf Kochel ist diese:

Mein entscheidender Zündfunke

Heidi und Robert Mertens im Buch: „Der kreative Fotograf“ schreiben: „Heutzutage kann jeder kreativ sein, schöpferisch denken und Neues schaffen. Wären da nicht immer noch unsere eigenen Zweifel, ob das wirklich so funktioniert. Denn Kreativität wird heute immer noch gerne gleichgesetzt mit einem magischen Erlebnis, einem »Heureka-Moment«, in dem einem plötzlich »das Licht aufgeht«.“

Kreativität und die Fantasie ergeben sich bei mir nie aus dem Nichts. Ich kann mich leider nicht hinsetzen und aus dem Nichts einen Text erfinden oder aus dem Nichts ein Bild machen.

Ich persönlich brauche dazu einen Zündfunken, aber dann explodiert mein Hirn. Das kann ein Satz in einem Fotolehrbuch sein, der mich lange beschäftigt: Er lehrt mich etwas, das mich anregt, oder ich lehne ihn grundsätzlich ab, denn er fordert mich schon beim Lesen zum Widerspruch heraus. Es kann ein Satz sein, der bei mir genau das Gegenteil bewirkt, wie die ursprüngliche Intention des Autors. Ein Satz, der in mir helle Aufruhr, absolute Opposition, spontanen Widerspruchsgeist erzeugt und nicht mehr loslässt.

Grundsätzlich gilt: Emotionen und Fantasie sind Verstärker bei mir und natürlich das Rausgehen hier in Wolfratshausen und die Eindrücke auf mich wirken lassen, denn alle Einfälle kommen mir entweder beim Lesen oder beim Fotowandern. Wenn ich draußen bin und beobachte:  Wie sieht denn heute etwas aus, wie ist heute das Licht, warum sehen heute alle Motive anders aus als gestern, welches Blatt, welche Welle, welcher Dachziegel, welcher Tropfen (es darf auch ein Wermutstropfen sein) bringt mein Hirn unbewust zum Grübeln, zum Sinnieren. Ich brauche äußere Animation und Licht Stimmungen: ein Herbstblatt mitten im Sommer, ein Wassertropfen mitten in der Wüste, irgendetwas, das ich nicht voraussehen kann. Irgendetwas das anders ist, auffällig, unerwartet. Wie gesagt: das passiert mir nur draußen.

Ich gehe nicht raus und suche ein Herbstblatt. Ich gehe raus und lass mich animieren. Ich stelle mich nicht auf den Sebastianisteg und warte jetzt fünf Stunden bis die Fantasie, die Kreativität, die Intuition, die Eingebung, mich überfällt.

Ich muss aber raus. Wandern. Viele Eindrücke sammeln. Unbewusst erfassen, was da beim Gehen an mir vorbeizieht. Zuhause im stillen Kämmerlein ist auch mein Geist still. Schreckliche Stille. Nur draußen trägt mich mein Geist über tiefe Klippen und Abgründe (depressive Stimmungen) und fliegt mit mir über hohe Bäume, große Häuser und steile Berggipfel (Euphorie).

Im Bild: Ja, ich weiß es selbst, das ist das eine Million und einste Bild mit Regentropfen auf der Fensterscheibe und unscharfem Hintergrund. Ich schäme mich auch dafür, daß mir nicht mehr einfällt. Manchmal gibt Wolfratshausen einfach nicht viel mehr her. Besonders dann, wenn ich täglich ein neues Bild brauche.

Eiswein im August ?

So ein Mistwetter mitten im Hochsommer. Jetzt fehlt nur noch heute Nacht der erste Bodenfrost und fertig ist er: Der Wolfratshauser Eiswein: „Zur Weidacher Mühle“ oder muss es heißen: „Der Mühlen-Eiswein zu Weidach“ ?

Sensor Fehler

Mein Sensor hatte ja einen Blau Erkennungs Fehler. Also habe ich Ihn nach Japan zur Reparatur geschickt. Heute wurde er zurückgeliefert: Und im Reparatur Bericht stand, sie haben alle 60 Millionen Pixel repariert, poliert und die defekten Punkte sogar ausgetauscht. Alles auf Kulanz.

Also bin ich sofort raus zur Kontrolle. Und siehe da: die Blautöne sind wieder im Bild zu erkennen. Aber zusammen mit den Rot Tönen haben beide irgendwie einen Graustich. So richtig Aprilfrisch leuchten jetzt beide Farben nicht mehr. Vielleicht habe ich auch den Reparatur Bericht nicht richtig verstanden. Er war auf japanisch geschrieben.

Vielleicht darf ich zu Beginn nur grüne Motive fotografieren (siehe das Eiswein Bild) , bis sich der Fotoapparat so langsam wieder an die Farben in Europa gewöhnt. Oder sie haben mir gratis einen Graufilter eingebaut. Vielleicht wollen Sie mich auch nur mit sanftem Druck dazu bewegen, endlich das neueste Model zu kaufen.

Warum fotografieren wir ?

In einigen Foto Lehrbüchern wird auf die Frage „warum fotografieren wir“, als Antwort ein angeblich bekannter amerikanischer Fotograf zitiert, der gesagt haben soll: Er fotografiert weil es ihn interessiert wie die realen Motive hinterher im Bild aussehen. Also eher eine pragmatische Antwort. Keine hoch philosophische Antwort. Keine Eitelkeit. Kein künstlerischer Ehrgeiz oder Anspruch. Toll.

Vermutlich ist er selbst immer wieder überrascht, über den extrem großen Unterschied zwischen der Realität draußen beim Fotografieren, zwischen dem Erfassen der Realität mit allen Sinnen, Temperaturen, Geräuschen, Emotionen, und der nüchternen Darstellung eines Bildes zuhause, allein in der Dunkelkammer oder am PC.
Oftmals hat das Bild-Ergebnis wenig, bis gar nichts, mit der fotografierten Wirklichkeit, die wir in Erinnerung mit uns tragen, zu tun.

Da geht es ihm genauso wie mir. Draußen, da war es wie im Rausch: Hell oder dunkel, warm oder kalt, laut oder leise, ganzheitlich mit einem 360 Panorama, oben und unten, links oder rechts, etc.

Von allem was unsere Sinne anspricht und mit Begeisterung erfüllt, bleibt hinterher im Bild nur ein winzig kleiner optischer Ausschnitt. Ohne die warme Sonne auf der Haut, ohne die schönen Lieder der Gondolieri, ohne den Wind in den Haaren, ohne das Rauschen der Wellen im weiten Meer, ohne das Toben und Brausen des Wasserfalls, ohne das leise Plätschern des Wildbachs, ohne die spontane Begeisterung einer weiten, atemberaubenden Landschaft.

Letztendlich bleibt zuhause bei der Bildbetrachtung nur ein winzig kleiner Ausschnitt im Bild übrig. Alle Emotionen sind höchstens Erinnerungen des Fotografen. Die immer mehr verblassen. Jetzt zählt nur noch das Bild. Denn die Emotionen vor Ort, kennt der Bildbetrachter nicht. Leider.

Mein Lösungsansatz ist Achtsamkeit. Mir bewusst machen, was ich gerade erlebe. Mich fragen wie ich das rüberbringe. Ob das überhaupt geht, und wenn ja: wie mache ich das? Kann ich das überhaupt? Welcher kleine winzige Ausschnitt der Realität sehe ich letztendlich im Sucher und entspricht es dem, was ich zeigen will und als Erinnerung für mich mitnehmen will. Und diese Antwort ist höchst individuell. Jeder sieht etwas anders. Doch alle stellen sich die gleiche Frage: Passt der kleine Bildausschnitt im Sucher, mit dem überein, was ich gerade erlebe, fühle, sehe, höre. Wenn ja, lohnt sich die Anstrengung, den Auslöser zu drücken. Wenn nein, muss die Perspektive verändert werden, oder ganz auf eine Aufnahme verzichtet werden.

Zugegeben: das ganze klingt ziemlich anstrengend. Ziemlich kompliziert. Schwer. Nicht so flockig und locker wie es immer im FotoApparatNeuVerkaufsHochglanzProspekt steht. Und doch ist es unsere Fotografen Pflicht. Aber es gibt einen guten Trost: Üben, üben, üben, bis es zur leichten Routine wird. Wie heißt es doch so schön: Erst die 10.000 Stunden Praxis macht den Meister. Weniger geht nicht. Abkürzungen gibt es angeblich keine. Und es steht auch geschrieben: 10.000 Stunden haben die Beatles in Hamburg monatelang die ganze Nacht durchgespielt. Und das sei nur ein Beispiel von vielen anderen erfolgreichen Menschen. Niemand fällt etwas in den Schoß.

Deshalb muss das Fotografieren eine Leidenschaft sein. Eine Besessenheit. Nur dann hält man es gerne durch. Das Üben trennt die Spreu vom Weizen. So nebenbei geht nichts. Nur Hobby ist zuwenig.

Wie ? Nur ein Bild ?

Wenn ich für das Wetter im Juli 2025 nur ein einziges Bild herzeigen dürfte, wäre es dieses. Gefühlte Winter-Temperaturen. Drinnen und Draußen. Dunkel. Kalt. Mich friert es.

Regen, Hochwasser, Wind, Kälte, frieren, ungemütlich, kahle Äste, Einfach ein Sauwetter!

Kreativität wird behindert

Mein ganzes Leben lang war immer alles eckig. Rechteckig oder Quadratisch. Selbst der Sensor im Fotoapparat ist so: Rechteckig im 3:2 Format. Wie soll man da kreativ sein/werden ? Wie soll man da auf verrückte Ideen/Motive kommen? Alle Bilder in allen Lehrbüchern: Rechteckig. Höchstens gibt es manchmal mal ein Passepartout, das oval oder rund ist. Aber das Bild dahinter ist rechteckig. Und heute, ja heute hätte ich einmal in meinem Leben, einen runden Sensor gebraucht. Selbst die so hochgelobte Bildbearbeitungs-Software kann kein rundes Motiv ausschneiden. Oder ich habe es nicht gefunden. Schade. Schade für die Zukunft: Sie bleibt rechteckig.

Foto Nobel Preis ?

Kann mir mal jemand helfen? Ich kann mich als Waage mal wieder nicht entscheiden. Welches Bild ist denn jetzt das richtige, das Beste, das allein selig machende. Welches bekommt wahrscheinlich den Foto Nobelpreis ?

Ich tendiere seit Jahrzehnten zu dem linken Bild: Hier ist alles scharf. Hier ist alles zu erkennen. So sieht es das menschliche Auge, wenn es in der Realität auf dieses Motiv schaut.

Das rechte Motiv, mit dem unscharfen rechten Bildteil ist eine grobe, schwere Verfälschung der Wirklichkeit. Und trotzdem sind sich alle Fotolehrbuchautoren einig: Das rechte Bild zeigt Tiefe. Unscharfe Bildteile werden ausdrücklich gesucht und sind sogar erwünscht. Obwohl es eine Verfälschung ist. Obwohl es nur wegen den optischen Gesetzen der Linsen so unscharf dargestellt wird. Es ist mit Sicherheit ein Relikt aus der vergangenen Zeit, als die Optik es so bestimmte, und die Software in der Kamera dies noch nicht korrigiert hat.

Das menschliche Auge sieht das gesamte Bild scharf. Die Pupille stellt bei jedem Blick auf unterschiedliche Teile das Motives alles nacheinander scharf und schickt es so zum Gehirn. Dort wird ein Bild konstruiert, welches komplett scharf ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass  zukünftige Handy Fotoapparate dies ebenfalls automatisch tun. Und die Software rechnet dann das Bild scharf. Schöne Zukunft. Ich mache jetzt eine Fotopause von 10 Jahren und melde mich dann hier wieder, mit perfekten Bildern aus dem Handy. Tschüssi !

Überflutung im Abendlicht

Im letzten Licht des Tages, die Überflutung von Wiesen und Feldern. Die Regengüsse der letzten Tage, haben Wiesen und Gräser unter Wasser gesetzt. Das reicht bestimmt für Wochen. Ich bin deshalb schon gespannt, wann die Medien wieder vor Trockenheit und Dürre und Klima reden/schreiben.

Irgendeine 1 cm tiefe Schlammpfütze trocknet bestimmt schnell aus und muss dann als Beweis herhalten, dass gravierende Trockenheit die gesamte Menschheit bedroht. Eine geringere Bedrohung, als die gesamte Menschheit, genügt nicht als Abschreckung.  Da darf man nicht zimperlich sein, wenn man Leser gewinnen will. Und viele Leser werden benötigt, damit man viele Werbe-Einblendungen bezahlt bekommt. Mit dieser Werbung, oftmals eine Beleidigung für jeden normal denkenden Mensch,  kann man dann wieder die Leser/Seher frustrieren. Doch die sind es widerspruchslos gewohnt. Sie zahlen sogar noch dafür.

Tunnelseiten

Man sieht im Internet soooo viele Tunnelseiten. Von acht- oder ahnungslosen Webmastern erstellt, langweilen Sie die Zuschauer ohne Ende. Gemeint sind damit Startseiten einer Homepage, die nicht gleich zur Sache kommen. Die voller Eigenlob und Selbstbeweihräucherung sind. „Herzlich willkommen auf unseren Seiten“ ist so ein typisches Erkennungsmerkmahl dieser Seiten. Und dann: Wir sind die Besten, die Schönstern, die Stärksten, die Erfolgreichsten, usw.

Dieses „Wir über uns“ ist erst dann für die Surfer wichtig, wenn sie sich zum Kauf entschlossen haben und sicher gehen wollen, dass ein seriöser Anbieter hinter einer Web-Seite steht. Dann erst wird der Anbieter wichtig. Vorher, denken die Surfer immer zuerst an sich: Was ist auf dieser Seite für mich drin ? Wie nutzt sie mir? Wie hilft sie mir. Und wenn die Web-Seite nicht gleich zum Punkt kommt, sondern die Surfer zwingt, bei jedem Besuch der Homepage, immer wieder weitere Links zu klicken, (Tunnelseiten) sind viele Surfer schon wieder weg.

Unvorstellbar, dass Amazon auf diese plumpe Art und Weise die Besucher empfängt: Wir sind die größten. Wir haben in diesen Ländern der Welt einen Web-Shop. Das ist unser großer Vorsitzender. Das ist unser Umsatz. Das sind unsere Ziele. Das ist unsere Vision. Nein: Amazon kommt direkt auf der Start Seite zum Angebot für die Surfer.

Unvorstellbar, dass Tageszeitungen, Magazine, Nachrichtensender die Surfer auf der ersten Seite so begrüßen würden. Alle professionelle Seiten, kommen direkt auf der Startseite gleich zum Kern, zum Thema. Ohne langwierige Suche nach den Links einer Homepage.

Tageszeitungen melden sofort die aktuellen News. Web-Shops bieten sofort auf der ersten Seite Ihre Produkte an, die sie verkaufen wollen. Alle Profis wollen die Surfer gleich auf der ersten Seite tagesaktuell informieren und nicht jedes Mal zwingen, die Links zu klicken.  

Obwohl ich dies seit 25 Jahren weiß, habe ich mich erst heute dazu aufgerafft, direkt auf der Startseite und immer ganz oben, meine neuesten Beiträge zu platzieren.

Leoparden Falter

Gesehen heute im Lainbachtal hinter Benediktbeuern. Der Leoparden Falter ist laut Wikipedia, die Schmetterlingsart, die im Lainbachtal am häufigsten vorkommt. Gefolgt vom Servietten-Falter. Auf Platz 3 landet der Zeitungs-Falter.

Details

Ja, ich liebe die Fotografie Art, wie sie William Neill in seinem Buch „Die Essenz der Landschaftsfotografie“ sein eigen nennt. Er sagt, er wohnt in einem begnadet schönen Naturpark in den USA. Er behauptet, viele Top Fotografen weltweit, kommen nicht mehr in diesen Park. Denn: alles, wirklich alles, was es hier an Schönheiten und Besonderheiten gibt, ist bereits perfekt fotografiert und zwar bei schönstem Wetter/Licht. Also sucht er nach aussagekräftigen Details. Seine typische Brennweite ist im Mittel, über Hunderte und Tausende von Bildern, so ungefähr 150 mm.

Für mich ist es die ganz große Schule und Kunst, mit Details das charakteristische, typische einer Landschaft herauszupicken, dass der Bild Betrachter sofort und unmissverständlich erkennt: Genau so sieht es dort aus.

Ja, das möchte ich auch können. Ja, das will ich auch lernen. Ob es lange dauert, bis man es wirklich beherrscht ?

Details Teil 2

Details liebe ich. Kann sein, es ist sogar wahrscheinlich, dass Detailbilder im Gegensatz zu Weitwinkelaufnahmen für mich in die Richtung: „Bilder der Ruhe“ tendieren. Weniger Chaos, weniger Unruhe, schneller erfassen, besser auf den Punkt bringen. Obwohl dieses Motiv ein Wildbach ist, ist der Wildbach im Detail weniger wild, als das große Ganze mit Weitwinkel fotografiert.

Gesetze, Gesetze, Gesetze

Man sagt so etwas flapsig: In Italien ist zunächst einmal alles erlaubt, bis auf das Wenige das verboten ist.

Und bei uns in Deutschland ist zunächst einmal alles verboten, bis auf das Wenige das erlaubt ist.

Und ich glaube, dass ich sogar einmal gelesen habe, dass eine Schaufenster Dekoration auch ein individuelles Kunstwerk sei, das man nicht so ohne weiteres und nicht ohne Erlaubnis der Künstlers fotografieren und veröffentlichen darf.

Also habe ich bei diesem Street Foto heute in Wolfratshausen, extra eine schnelle Verschlusszeit von 1/1000 Sekunde gewählt, dass das Regal auch noch wirklich leer ist. So bleibt es ein ewiges Rätsel, ob hier Kleider, Bücher, Fotos, Schmuck oder Schuhe verkauft werden.

Kreativität und Bildidee

Heidi und Robert Mertens im Buch: „Der kreative Fotograf“ schreiben: „Das fotografische Können ist nur die halbe Miete, wenn es um eine im weitesten Sinne »erfolgreiche« Fotografie geht. Mindestens ebenso wichtig ist die Kreativität, die Bildidee.“

Das macht mich beim Lesen mal wieder klein, winzig, hilf- und orientierungslos. Hört denn das nie auf. Das Lernen. Das Aufschauen zu denen, die sich Meister nennen. Das NICHT Verstehen von Beispiel Fotos. Es liegt bestimmt daran, wie im Vorwort erwähnt, dass die meisten Fotos in diesem Buch mit einem Leica Apparat und Leica Objektiven geknipst wurden. Wenn ich erst einmal eine Leica habe, ja dann wird alles Gut.

Kommt endlich alle her zu mir, nach Wolfratshausen und zeigt mir hier Euer Können. Dann knie ich vor Euch allen nieder, dann küsse ich Eure Füße, dann stehe ich mit Euch morgens um 4 Uhr auf, wenn es noch Dunkel ist und gehe mit Euch erst abends um 24 Uhr ins Bett, wenn es dunkel ist. Das halte ich bestimmt eher aus, als diese unerfüllte, diffuse, endlose Sehnsucht nach guten Bildern.

Im Bild: Und wann wird aus dem Sommer 2025 endlich ein richtiger Sommer, dass ich täglich lange raus kann zum Üben. Dunkle Regenbilder, grauer Himmel, etc. Wie sollen da kreative Fotos gelingen ? Bleiben mir am Ende als Alternativen nur Frustration und Scheitern?

Und dann schreiben die auch noch dies:

„Es gibt sie, diese Bilder.
Sie tragen uns zu einem neuen, unbekannten Ort,
erheben das Alltägliche zu etwas Besonderem und
erweitern unseren Blick auf ganz wunderbare Weise.
Suchen Sie diese Bilder!“