Bilder November 2024

Flößerei

Winter Ruhe.

Die neuen Stämme sind schon da.

Aus den „alten“ werden im Sägewerk ganz lange Zahnstocher gedreht!

Motiv Flüchter

Viele meiner Hobby Fotografen Bekannten sind Motiv Flüchter. Es zieht sie in die weite Welt hinaus, um von interessanten Zielen (Motiven) Bilder zu machen. Ihr unbewusstes Kalkül: Selbst ein schlechtes Bild von einem Grizzly Bären in Kanada bekommt Zustimmung: Oh ! WOW! Suuuuper! Toll! Währenddessen, ein gutes/perfektes Bild von einer heimische Ente, nur ein gelangweiltes Gähnen beim Betrachter hervorruft.

Ein schlechtes Bild vom Kilimandscharo in Afrika, mit Giraffen im Vordergrund, beeindruckt den Zuschauer mehr,
als ein exzellentes Bild vom Blomberg bei Bad Tölz. Ein schlechtes Bild von einem kleinen mickrigen Eisberg im Atlantik, liebt der Laie mehr, als ein knallrotes Paddelboot im Starnbergersee.

Und so strömen sie immer weiter hinaus, in der Hoffnung auf etwas Lob und Anerkennung nach der Heimkehr.

In der Ferne, so spekulieren sie, hängen die Trauben tief. Es genügt oftmals, einfach den Fotoapparat ans Auge zu halten und abzudrücken. Lob, Respekt und Hochachtung sind ihnen zuhause sicher.

Im Bild eine Strassen Szene von Wolfratshausen im November.

Starnbergersee

Heute am Starnbergersee. Auch für den Starnbergersee gilt: Die Oberfläche nimmt die Farbe des Himmels an. Scheinbar hat sich der See mit der Loisach abgesprochen.

Schnee Schmelze

Einmal im Jahr ist das Wasser der Loisach hellgrün-milchig-trüb. Üblicherweise so Ende Februar bis Mitte März. Immer zur Zeit der Schnee Schmelze in den Bergen. Und heute, in der letzten Novemberwoche hat das Wasser
auch diese besondere Farbe angenommen. Ich vermute, dass der Schnee der in den letzten Tagen fiel, durch das warme Wetter geschmolzen ist. Egal. Ein Bild ist es mir wert.

Es gab bestimmt schon bessere Tage …

Eigentlich wollte ich zu diesem Bild eine ironische Bemerkung wie: „Moderne Einkaufstadt Wolfratshausen“ dazuschreiben. Doch dann dachte ich mir, das wird dem Bild nicht gerecht.

Ohne dass ich die wahren Ursachen und Gründe für das Ende dieses ehemaligen Unternehmens in Wolfratshausen kenne, wollte ich es nicht besserwisserisch verurteilen. Bestimmt hat dieses Geschäft schon bessere Tage erlebt.

Und auf jeden Fall ist der Mut anzuerkennen, überhaupt etwas zu unternehmen. Egal wie es letztendlich ausgeht. Und selbst habe ich weder den Mut, noch die Geschäftsidee, aus diesen Leerstand in einen florierenden Laden zu transformieren. Die Achtung und Respekt und Mitgefühl für den/die Inhaber, ist größer um nur zynische zu kommentieren.

Selbst habe ich es auch schon 2 Mal in meinem Berufsleben erlebt: EDV-Trainer wie früher, gibt es kaum noch und
die Internet Reisebranche ist mittlerweile fest in der Hand von einem großen Internet Riesen. Und ich bin froh, dass es von meinen beiden Berufs-Niederlagen KEIN öffentlich sichtbares Zeichen/Tür/Firmenschild gibt.

Ich wäre sooooo gerne …

…. ein Venedig Fotograf. Als Venedig Fotograf hat man es gut. Die Trauben hängen tief. Doch diese zauberhafte Stadt ist leider zu weit weg.

Nebel an der Rialto Brücke, Abendsonne auf die Markuskirche, Die Kirche La Salute zur blauen Stunde am Morgen,
Das Kloster San Giorgio zum Sonnen Untergang, das alles verlangt seht viel Zeit, die ich leider nicht habe.

30 Millionen Besucher pro Jahr und 100 Bilder pro Besucher ergeben 3 Milliarden Bilder pro Jahr.

Und als Foto-Tourist einfach mal einen „Schnappschuss im Vorbeigehen“ zu machen, wird der Schönheit und den fotografischen Möglichkeiten dieser einmaligen Stadt nicht gerecht.

Ich wäre sooooo gerne …

…. ein Kochelsee Fotograf. Ein Kochelsee Fotograf hat die schönsten Motive direkt vor der Haustür. Doch der Kochelsee ist auch leider zu weit weg. Morgennebel über dem See, Neuschnee auf dem Herzogstand und Heimgarten, Sturm und Gischt mit Kite Surfer und Windsurfern, Herbststille und wirklich perfekte Spiegelbilder, …

Das alles habe ich noch nie fotografisch erlebt, obwohl ich fast jeden Sonntag dort einen Spaziergang mache. Aber einmal pro Woche zwischen 10 und 12 Uhr bei viel zu schlechten Licht einfach nur mal zu knipsen, das will ich nicht. Das entspricht nicht meinen Ansprüchen.

Ich wäre sooooo gerne …

…. ein Loisach Fotograf. Einem Loisach Fotograf fällt es leicht, ein Buch zu schreiben: „Der Lebenslauf eines Fluss Juwels.“ Damit wird er bestimmt bekannt und berühmt. Doch die die Loisach ist zwischen der Quelle und der Mündung in die Isar, sooooo lang und soooo vielfältig, dass ich dem nicht gerecht werden kann.

Jeder Fluss Abschnitt bietet soooo viele bezaubernde Motive, so viele Farben und verschiedene Charaktere, vom wilden Bergbach, dem stillen Kochelsee, den Mäandern bei Penzberg, dass mir einfach die Zeit fehlt, zu jeder Jahreszeit und für jeden Flusskilometer das jeweils Fluss-typische, gekonnt in Szene zu setzen.

Und einfach mal in Wolfratshausen beim täglichen Foto Spaziergang die ruhige, gezähmte, aufgestaute Oberfläche zu fotografieren, ist auch meinen Ansprüchen zu wenig.

Und jetzt ?

Und so bin und bleibe ich ein Wolfratshausen Fotograf. Hier wohne ich. Gerne sogar. Hier fotografiere ich. Sehr gerne. Hier bin ich täglich draußen. Die Grundvoraussetzung für alle Fotografen. Mit ganz viel Liebe, Begeisterung und Leidenschaft für diese Stadt.

Nicht nur weil ich hier wohne und mir gar nichts anderes übrig bleibt, sondern weil ich es will! Steve Jobs soll gesagt haben: „Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut.“

Und irgendwo habe ich mal gelesen: Wenn Du schon kein Hecht sein kannst, dann sei ein Karpfen, aber der munterste Karpfen im Teich.

Bilder Rätsel

Bei absoluter Windstille wäre es leicht zu erkennen. Aber heute war starker Wind, so dass dieses Bild ein Rätsel wert ist. Welche der 4 Fahnen an der Loisach Brücke spiegelt sich hier im Wasser ?

Und alle die denken: das war aber leicht: Und welche der 4 Fahnen spiegelt sich hier ?

Selfie

Ich war immer ein braves, gehorsames Kind, damit meine Eltern mit mir zufrieden waren. Ich war immer ein pünktlicher Steuerzahler, damit das Finanzamt mit mir zufrieden war. Ich war auf der Arbeit immer fleißig, damit mein Chef mit mir zufrieden war. Ich bin nie mit der S-Bahn „schwarz gefahren“ damit der MVV mit mir zufrieden ist. Ich achte immer alle Verkehrsregeln damit die Polizei mit mir zufrieden ist. Ich verkonsumiere meine gesamte Rente, damit die Wirtschaft floriert und mit mir zufrieden ist. Ich wähle immer die guten Volksparteien damit die Politiker mit mir zufrieden sind.

Und jetzt verlangt der lokale ortsansässige Fotoclub etwas von mir, bei dem ich zum ersten Mal in meinem Leben ungehorsam, trotzig und rebellisch bin: Ich soll als Fotograf hauptsächlich die Motive ablichten die mir der Clubvorstand vorgibt. z.B. „Gehet hinaus und fotografiert Frühlingsboten“ Die Themen die mich persönlich interessieren, soll ich hintenanstellen.

Und der Gipfel von allem ist: Ich darf die Bilder nicht so machen wie ich es will sondern ich muss mich an dem Geschmack der Klubmitglieder orientieren. Diesen kenne ich zwar nicht, aber das ist egal: Meine Bilder werden von den hohen Damen und Herren benotet, zensiert und be- und verurteilt.

Dabei lese ich in allen Fotolehrbüchern: Kunst und Zensur, das geht gar nicht. Kreativität und Bewertung, das geht auch nicht. Jeder Fotograf (eigentlich jeder Mensch) soll sich selbst erkennen und seine persönliche Sicht auf die Welt fotografieren. und der typische Satz: Seien Sie authentisch (mit Ausrufezeichen) Die Welt braucht kein tausendstes Duplikat eines langweiligen Bildes das alle Regel einhält und deshalb unformiert wie alle anderen ist.

Das fühle, spüre und glaube ich mit jeder meiner 50 Billionen Zellen. Mich selbst in meinen Bildern zum Ausdruck bringen ist mir so viel mehr wert, als die Zustimmung einer lokalen Provinz Jury. Ich weiß, dass ich KEIN Pablo Picasso bin. Der soll einmal gesagt haben: „Ich male nie für den Beifall.“

Wir und ich

In meiner Zeit als Angestellter bei einer großen deutschen Elektro Firma kann ich mich noch gut an die üblichen, jährlichen Weihnachtsfeiern erinnern: Der allgemeine Tenor des Chefs: Dieses Jahr hatten wir einen Rekord Umsatz aber nächstes Jahr wollen wir alle noch mehr, noch größere Ziele erreichen.

Gesagt hat er wir, gemeint war damit: Der Konzern erwirtschaftet für die Aktionäre noch mehr Gewinn, sie Abteilung steht noch besser da und er kann sich begründete Hoffnung auf Beförderung machen. Deshalb müssen wir alle mehr leisten.

Und jetzt als Rentner mache ich dieses Spielchen nicht mehr mit. Reinhard Mey singt: Nein, meine Söhne geb ich nicht. Diese Haltung übernehme ich: Mich benutzt niemand mehr für eigene Interessen. Mich spannt niemand mehr vor seine Karren. Ich lasse mich nicht mehr als Publikum benutzen. Mir gibt niemand mehr für das nächste Jahr irgendwelche Ziele vor. Entweder ich verschenke mich freiwillig oder ich werde bockig, stehe auf und gehe.

Im Bild eine Wasser Szene am Kastenmühlwehr in Wolfratshausen.

Die Farben der Loisach

Wie fast täglich. Bilder der Serie: „Die Farben der Loisach“

Sturm statt Stille

Es ist mir schon fast peinlich, und fast schäme ich mich schon wegen langweiliger Einfallslosigkeit, aber…

Bei Windstille finde ich täglich sehr viele Spiegelungen auf der Loisach oder so wie heute bei Sturm fallen mir die vielen bunten Farben auf der Loisach Oberfläche auf. Und da diese Seite meine persönliche Seite mit täglich persönlichen Fotos darstellt, zeige ich logischerweise nur die Motive, die mir persönlich zusagen.

Auch wenn es etwas esoterisch klingen mag: Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass die Motive mich suchen und geradezu darum betteln, dass ich sie ablichte und veröffentliche.

Bestimmt hat jeder andere Fotograf seine eigene und andere Sicht auf Wolfratshausen. Gut so. Jeder soll/muss/wird seine eigenen Bilder machen die seiner eigenen individuellen Sicht entsprechen.

Es lebe die Vielfalt. Sie ist die eigentliche Würze des Lebens.

Licht

In der Fotolehrbüchern steht geschrieben: „Wir machen Licht um Schatten zu erzeugen.“ Erst der Schatten gibt dem Bild die Würze: Tiefe, Details, 3D-Wirkung, Oberflächen Struktur, etc.

Als Jung Fotograf, leide ich an jedem trüben, grauen, regnerischen November Tag. Kein Licht -> kein Schatten -> keine interessanten Bilder.

Der australische Magnum-Fotograf Trent Parke soll gesagt haben: »Ich bin immer auf der Suche nach Licht. Licht verwandelt das Gewöhnliche in etwas Magisches.«

Licht II

Bei diesem Licht, da lacht das Fotografen Herz. Leider nur das linke. Denn das rechte Auge weint, weil ich das Weitwinkel Objektiv nicht dabei hatte. Mehr Himmel tut diesem Bild bestimmt gut.

Und da ich weiß, wie selten dieses Spät Nachmittag Licht zusammen mit Windstille ist, wird diese Gelegenheit so schnell nicht mehr kommen. Und der Wetterbericht verheißt auch nichts Gutes für die Zukunft.

Das 10.000 Stunden Gesetz

Malcolm Gladwell schreibt in seinem Buch: „Die Geheimnisse erfolgreicher Menschen“ dass es mindestens 10.000 Stunden üben, lernen, Praxis bedarf, bis man ein Meister seines Fach’s wird.

Er führt als Beweis eine Liste von uns allen bekannten erfolgreichen Menschen an. Sie hatten alle vor Ihrem Erfolg eine lange, lange, sehr lange Zeit des Übens. Und er behauptet, dass es die sogenannten Naturtalente, die keine 10.000 Stunden Üben und Lernen hinter sich gebracht haben, in der Liste der Erfolgreichen Menschen, NICHT gibt.

Oh je ! Täglich 2 Stunden draußen fotografieren und zuhause nochmals 2 Stunden Bilder Analyse und Fotobücher lesen. Das sind bei 4 Stunden am Tag und 300 Tagen, nur 1000 Stunden im Jahr. Falls die 10.000 Stunden Regel gilt,
dauert es 10 Jahre bis ich einigermaßen fotografieren kann. In dem Foto Lehrbuch das ich gerade lese steht:
„Die Fähigkeit zu sehen, muss wie ein Muskel trainiert werden. Alle guten Fotograf*innen sind unglaublich fleißig.“

Dass die Trauben soooooo hoch hängen, hätte ich nicht gedacht.

Im Gleichschritt: Marsch !

Fotografen sind schon eine komische Spezies an Menschen. So stur, voller engstirnigen Regeln, voller Vorurteile,
eingeengt im Denken was gut und böse ist, und alle fotografieren sie gleichartig. Dabei könnte doch Fotografie eine Kunstform sein. Und Kunst ist doch angeblich frei.

Eine Tätigkeit mit höchster Kreativität. Und Kreativität sollte doch die herausragende menschliche Eigenschaft sein. Wer im Internet den Suchbegriff Wasserfall eingibt und sich als Ergebnis nicht den Text, sondern Bilder anzeigen lässt, wird überrascht/enttäuscht/sprachlos sein.

Die ersten 200.000 Bilder sind alle Langzeit Aufnahmen. Mit Stativ und mehreren Sekunden Belichtungszeit aufgenommen. So dass der Wasserfall nur noch ein Schleierfall ist. KEINER zeigt das wilde Tosen und Spritzen und die Kraft und Dynamik, die eigentlich einen Wasserfall ausmacht.

Oder: Wenn es dann im Frühjahr heißt: Fotografiert die ersten Frühlingsboten, dann stürzen sich fast alle auf Schneeglöckchen oder auf die ersten Krokusse. Diese Uniformität/Gleichschritt/Einfallslosigkeit tut schon fast weh.